In Voiron
im französischen Département Isère, rund 25 Kilometer nordwestlich von Grenoble, sind in vierter Generation die Chocolatiers Bonnat zu Hause. Mitten im Ort, schräg gegenüber der Kirche des heiligen Bruno, die mit ihren markanten Zwillingstürmen nicht nur das Stadtbild, sondern auch die Verpackungen von Bonnat ziert, liegt das repräsentative Stammhaus der 1884 gegründeten Manufaktur. Im Erdgeschoß befinden sich die Produktion, ein Laden mit eigener Patisserie und ein Café, in den oberen Stockwerken logieren mehrere Generationen der Familie.
Die Schokoladen von Bonnat
genießen einen herausragenden Ruf, der auf Konsequenz, Erfahrung und Enthusiasmus gründet. Die Konsequenz beginnt bei Gründer Felix Bonnat, der 1884 als erster Chocolatier der Welt Plantagen-Schokoladen nach Herkunft getrennt produzierte.
Sein Urenkel Stéphane Bonnat
hält daran bis heute fest. Er pflegt eine dem qualitätsorientierten Weinbau verwandte Philosophie, denn wie beim Wein gibt es auch beim Kakao enorme Unterschiede zwischen Anbaugebieten, Bohnensorten, lokalen Eigenheiten der jeweiligen Plantage und den Aromen, die den Bohnen von Jahr zu Jahr innewohnen. Diese unverstellt in der Schokolade zu erhalten, bedarf es auch der Konsequenz bei den Zutaten: Bonnat war einer der ersten Chocolatiers, die ganz auf Sojalecithin verzichtet haben.
Er verwendet nur Kakao, Kakaobutter und Zucker
und fügt für die Milchschokoladen etwas Milchpulver hinzu. Die Konsequenz von Bonnat zeigt sich auch daran, daß er seine alten Maschinen nutzt, pflegt und zu ihrer Instandhaltung eigens eine kleine Werkstatt unterhält – nicht aus Nostalgie, sondern aus ganz praktischen Erwägungen: Die alten Maschinen kann Bonnat besser in direkter Handarbeit steuern und ist so näher am eigentlichen Produkt.